Trotz der 1:2-Niederlage war es für den FC Schwedt ein durchaus bemerkenswerter Auftritt beim Oberligisten in Seelow.


JÖRG MATTHIES (MOZ)

Gerecht wäre wohl ein Remis gewesen – nach einem bemerkenswerten Auftritt des FC Schwedt beim Oberliga-Neuling SV Victoria (dankenswerterweise kurzfristig von Schwedt auf den Rasenplatz in Seelow verlegt) waren die Gäste aber auch mit dem 1:2-Endstand nicht unzufrieden. "Schade nur, dass der Rasen hoch und stumpf war, was es beiden Teams schwerer machte, flüssig mit Kurzpässen zu kombinieren", urteilte FCS-Coach Uwe Zenk.
Es habe trotz beiderseits unvollständiger Kader "eine mehr als gelungene Bestandsaufnahme für beide Teams" gegeben. Bei erneut großer Wärme überraschten die Oderstädter den Gastgeber sofort mit vehementem Offensivspiel. Neuzugang Marcin Wawrzyniak setzte das erste Achtungszeichen mit einem Schuss knapp am Gehäuse vorbei (4.). Nach lang geschlagener Flanke von Gäste-Keeper Bartosz Klonowski setzte sich Manuel Fuchs am Flügel durch, flankte ins Zentrum zu Nico Hanse, dessen Schuss zum Eckball abgewehrt wurde (11.). Dem zentralen "Dreieck" Michal Adamczak, Wawrzyniak und Bjarne Zenk gelang sogar spielerisches Übergewicht gegen den zwei Klassen höher angesiedelten Kontrahenten – sie setzten ihre Neben- und Vorderleute mehrfach gut in Szene. Nach erneut langem Klonowski-Ball schreckte Hanse freistehend wohl vor der Erscheinung des Seelower Torhüters Pavels Dorosevs zurück und zimmerte das Leder aus Nah-­distanz auf dessen Körper (16.). Nach einem Zuspiel von Wawrzyniak umkurvte Philipp Ulrich den herauseilenden Dorosevs, spielte quer zu Hanse, dessen Direktablage Adamczak mit seinem schwächeren rechten Fuß knapp am Tor vorbei schoss (35.). Nach Zuspiel von Ulrich behauptete Zenk den Ball im Mittelfeld – Fuchs kam halbhoch zum Flanken, aber Adamczak vergab um Zentimeter die Führung (40.).
Mit dem folgenden schnellen Angriff bewies der Gastgeber seine Klasse: Auch wenn wohl Nasser Nabiel beim Zuspiel und auch Torschütze Dustin Berger abseitsverdächtig agierten, zählte der Kopfballtreffer für den Oberligisten (1:0/41.). Doch auf der Gegenseite schlug es vor der Pause ebenfalls noch ein: Einen straff und flach vom Strafraumeck durch Ulrich geschossenen Freistoß ließ Dorosevs abprallen, sodass Nico Hubich aus Nahdistanz zum 1:1-Halbzeitstand ausglich.

Nach Wiederbeginn wollten beide Mannschaften das hohe Pressing wohl forcieren – bisweilen entwickelte sich dadurch ein wildes Spielgeschehen. Nach Ball-­eroberung an der Mittellinie durch die Gastgeber verlor ausgerechnet Hubich ein Kopfballduell. Jankowski konnte nahezu unbedrängt scharf flanken und Stasiaks Rettungsversuch vor dem Gegner landete im eigenen Tor – ein unglückliches 2:1 (48.).

Klarer Elfmeter nicht gepfiffen

Direkt danach verwehrte Schiedsrichter Kolm (aus Seelow) den Oderstädtern einen Strafstoß: Matthias Liermann wurde klar gehalten. Begründung nach dem Spiel: Dass Wawrzyniak anschließend in Bedrängnis zum Nachschuss kam, legte der Referee als "Vorteilsgrund" aus. Der Schuss wurde von einem Abwehrspieler auf der Linie gerettet (49.). Bis zum Schlusspfiff trafen die Gastgeber noch zweimal die Latte (52., 61.). Inmitten dieser Aktionen scheiterte Hanse erneut freistehend am Torwart (58.).

Nach dem Schlusspfiff war das Schwedter Trainer-Duo dennoch nicht unzufrieden. "Das Spiel ließ gute Rückschlüsse für die Arbeit der nächsten Wochen zu. Nach und nach scheint sich der Spielerstamm zu finden. Hoffen wir, dass Michal Adamczak und Lukasz Kargol ihre Knöchelverletzungen schnell auskurieren, sodass nach der Trainingsverletzung von Michal Studzinski der Kader nicht weiter dezimiert wird", fasste Uwe Zenk zusammen. Am Sonnabend geht es zu Schorfheide Joachimsthal.


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