In der Vorsaison mit vier Siegen in Folge gestartet, hat es bei den Landesliga-Fußballern des FC Schwedt diesmal bis zum 4. Spieltag gedauert, ehe ihnen mit dem 4:0 gegen Einheit Perleberg das erste Drei-Punkte-Erlebnis gelang.


JÖRG MATTHIES (MOZ)

Die Hitzetage sind vorüber – der Herbst hielt Einzug. Der Wind wurde zu einer beeinflussenden Rahmenbedingung. Aber ausgerechnet erst nach dem Seitenwechsel bei Gegenwind nahm das Spiel der Oderstädter (ohne die Langzeitverletzten Matthias Liermann und Manuel Fuchs sowie diesmal auch ohne Kapitän Nico Hubich, dafür erneut mit „Jugendvariante“ in der Abwehr) entscheidende Fahrt auf. Großer Pluspunkt: Das Heim-Team ließ keine einzige hochkarätige Perleberger Torchance zu.

Dass beide Seiten zunächst um Ballsicherheit bemüht waren, widerspiegelte die Situation nach drei Spieltagen, weil sich die Kontrahenten noch in den Niederungen der Tabelle befanden. Das 1:0-Kopfballtor von Marcin Lapinski (10.) sollte Signalwirkung ausstrahlen. Nach Eckball von Philipp Ulrich und Doppelpass mit Bartosz Latuszek gelang dem Angreifer per Kopf der Auftakt zu seinem letztlichen Dreierpack. In der Folge wirkten die Angriffsbemühungen zielstrebiger, doch ohne Torerfolg. Einen Einwurf von Bjarne Zenk legte Michal Adamczak kurz zu Patrick Büchner ab, dessen Flachschuss knapp das Tor verfehlte (16.). Nach einem Seitenwechsel von Ulrich auf Zenk brachte eine Kurzpasskombination von Büchner und Latuszek dann Lukasz Kargol in Schussposition, doch der Versuch wurde zur Ecke geblockt. Den anschließenden Eckball von Ulrich auf den langen Pfosten verfehlte Marcus Rechenberger knapp (21.).

Einen Angriffsversuch der Gäste fing Lapinski an der Mittellinie ab, doch den mustergültigen Pass in die Tiefe konnte Latuszek nicht ausreichend kontrollieren und schloss überhastet ab (26.). Den ersten Einheit-Torschuss bei einem 28-Meter-Freistoß von Martin Behrend köpfte Zenk aus dem eigenen Torraum (32.). Patrick Büchners doppelter Schussversuch mit starkem linken und schwächeren rechten Fuß landete in der vielbeinigen gegnerischen Abwehr (34.).

Unruhe kam auf, als Kargol die Gelbe Karte erhielt, weil Behrend bei einer Schwalbe einen „Schreianfall“ bekam (37.). Aber auch aus diesem Freistoßgeschenk schlugen die Gäste kein Kapital. Unglücklich auch der ausbleibende Elfmeterpfiff nach Handspiel eines Gästeverteidigers kurz vor der Pause. So ging es mit einem für die Perleberger schmeichelhaften 1:0 in die Kabinen.

Trotz Windunterstützung vermochten es die Gäste nach Wiederbeginn nicht, gefährlich vors FCS-Gehäuse zu gelangen. In einer Phase, als schon wieder ungeduldig auf den Tribünen jeder kleine Abspielfehler kommentiert wurde, erzielten die Gastgeber das verdiente 2:0. Lapinski setzte sich bis zur Grundlinie durch, passte zurück zu Philipp Ulrich, in dessen scharfe Eingabe Kargol einlief und den Ball mit der Fußspitze vor seinem Gegenspieler ins Netz drückte (67.).

Mit zunehmender Spieldauer öffneten die Perleberger das Spiel. Während die Einwechslung von Benjamin Lemke noch mehr Stabilität in die Defensive der Platzherren brachte, konnte sich als Folge Michal Adamczak mehr und mehr in die eigenen Angriffe einschalten. Zusätzlichen Schwung brachten die Einwechslungen von Phillip Büchner und Nico Hanse. Nach Balleroberung spielte Lemke die Kugel zum überlaufenden Zenk, dessen halbhohe Flanke in den Strafraum krönte Lapinski mit einem tollen Seitfallzieher zum 3:0 (83.). Einen Eckball von Phillip Büchner köpfte Hanse am langen Pfosten quer zur Torlinie – abermals Lapinski spitzelte den Ball zum 4:0-Endstand ins Netz.

„Natürlich lief auch in diesem Spiel nicht alles wunschgemäß. Dennoch war es ein viel umjubelter und verdienter Befreiungsschlag vor unserem Heimpublikum. Trotz aller Planungen vor der Saison hätte niemand erwartet, dass unsere jungen Wilden an der Seite der arrivierten Spieler gleich so gut einschlagen“, konstatierte Co-Trainer Uwe Zenk nach dem Abpfiff. Der Anfang sei getan – nicht mehr und nicht weniger.

Schwedt: Bartosz Klonowski – Stephan Liermann, Lukasz Kargol (78. Philipp Büchner), Radoslaw Stasiak, Michal Adamczak, Bjarne Zenk, Patrick Büchner, Marcus Rechenberger, Bartosz Latuszek (80. Nico Hanse), Marcin Lapinski, Philipp Ulrich (67. Benjamin Lemke)


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