Nach einer sehr ordentlichen ersten Hälfte führte der FC Schwedt nur mit 2:0 und ließ zu Beginn der zweiten Halbzeit unnötig Spannung aufkommen, ehe der 4:1-Sieg feststand.




Das Trainergespann Tomasz Lapinski / Uwe Zenk war nach dem Schlusspfiff des sehr guten Schiedsrichters Michael Wendorf ob der Drei Punkte sichtlich erleichtert. Das deutliche Endresultat sollte allenthalben glückliche Gesichter in der Oderstadt hinterlassen. Mitnichten! Die Leistung der Gastgeber über weite Strecken der zweiten Halbzeit stellte das Trainer-Duo nicht zufrieden. „ Zu viele unnötige Ballverluste; zu viele unnötige lang geschlagene Bälle ins Nirgendwo – das ist nicht unser Anspruch“, konstatierte Lapinski nach dem Spiel. „In der vergangenen Saison haben wir oftmals 90 Minuten gut gespielt und dann doch verloren – dieses Mal gewinnen wir auch mal schlechtere Spiele“, ergänzte der Coach mit einem süffisanten Lächeln.

Bereits nach 28 Spielsekunden eroberte Michal Adamczak einen Ball im Mittelfeld, doch sein Torschuss landete über der Querlatte. Das konsequente Anlaufen der Verteidigung durch die Oderstädter offenbarte zunächst Abstimmungsfehler in der Neustädter Abwehr. Nach einer kurzen Ecke und Doppelpass mit Manuel Fuchs nahm sich Philipp Ulrich ein Herz und schoss den Ball platziert ins kurze Eck – 1:0 (5.). Nachdem Stephan Liermann einen langen Ball der Gäste über der Grundlinie wähnte, erlief sich Marco Tulio Silva Machado den Ball, doch verfehlte Tarik Wenzel den Querpass um wenige Zentimeter (11.). Das sollte bis zur Pause die einzig echte Torchance der Gäste bleiben. Wenig später parierte Johannes Wilke im Gästetor einen Freistoß von Ulrich (12.). Ulrich war es auch, der nach guter Mittelfeldkombination zwischen Dima Donos und Adamczak , den Ball über den zu weit vor seinem Tor stehenden Gästekeeper spielen wollte – der Ball landete über dem Gehäuse (16.). Adamczak drehte weiterhin auf und spielte einen hervorragenden Pass in die Tiefe zu Donos, welcher seinen Gegenspieler abschüttelte und uneigennützig quer zu Fuchs legte. Letzterer ließ sich diese Torchance nicht entgehen und erhöhte auf 2:0 (23.). Die folgenden zehn Minuten waren von hektischen Fehlabspielen beiderseits begleitet – warum auch immer?!  Erst eine Angriffsaktion von Ulrich sollte die Hektik auflösen: nach Balleroberung übersah Ulrich wohl seinen frei stehenden Mitspieler Donos und scheiterte am Keeper Wilke überhastet. Das hätte das 3:0 sein müssen! Nach einem Doppelpass mit Bjarne Zenk spielte Lukasz Kargol nach eigenem Dribbling den Ball perfekt in den Lauf von Donos, doch konnte  Wilke mit Fußabwehr ein weiteres Gegentor verhindern. Das hätte wohl den Knout für die Schwarz-Roten bedeutet. Mit einer (nur) 2:0-Führung der Schwedter ging es in die Pause. Die Trainer warnten vor dem Gefährlichsten aller Resultate und damit vor der möglichen zweiten Luft der Neustädter. Die Gäste kamen früh aus der Kabine und man spürte den Willen, das Spiel noch zu drehen. Einen Freistoß von Florian Kunze und Kopfball von Carlos Martins Marques Pereira aus Nahdistanz rettete Bartosz Klonowski im Tor der Schwedter gerade noch zum Eckball. Bei der anschließend kurz gespielten Ecke von Kunze bekamen die Schwedter nicht schnell genug den Zugriff, sodass Alexander Pörschke mit einem Sonntagsschuß ins Dreiangel zum 1:2 vollenden durfte (50.). Es sollte eine Phase in dem Spiel beginnen, mit der die Schwedter Trainer nicht einverstanden sein durften. Fehlabspiele, ängstliche Zweikampfführung, fehlende Sicherheit beim Spielaufbau, keine Abwehrentlastung – auch nach der glücklichen 3:1- Führung nicht erklärbar und für das Spiel der Schwedter in dieser Saison auch ungewöhnlich. Die Folge der eigenen Unzufriedenheit spiegelte sich auch in drei zu Recht gegebenen Gelben Karten für die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt wider. Zwischenzeitlich gelangte der Ball irgendwie zu Hubich, dessen Flanke in den Strafraum der einlaufende Fuchs mit der Fußspitze ins Tor zirkelte (3:1;72.). Es war schon ein eigenartiges Spiel in dieser Phase. Die Gäste hatten eine scheinbar optische Überlegenheit, doch brachten sie auch nichts Zählbares zustande. Selbst ein Freistoß aus 17Metern zentral schoss Carlos Pereira in die Mauer (83.). Der nächste Brasilianer im Team der Gäste, Arthur Correa Alves, wirbelte und wirbelte auf der linken Angriffsseite, doch Kargol und später A-Junior Markus Heise ließen nichts anbrennen. Mit der letzten Rettungstat aus der eigenen Abwehr heraus kam der lange Ball zu Fuchs, welcher nach Dribbling den Ball quer zu Michal Studzinski flankte. Letzterer konnte sich mit seinem ersten Tor für die Schwedter belohnen – 4:1 (90+2.). Der souverän leitende Schiedsrichter Wendorf pfiff danach die Partie ab.

Mit einer konzentrierten Leistung über ZWEI Halbzeiten müssen sich die Oderstädter die nächsten drei Punkte in Brieselang holen! Die Schwedter sind gewarnt, denn in der vergangenen Saison waren es vor allem die Spiele gegen Teams des unteren Tabellendrittels, in denen sie sich schwertaten (u.a. Niederlage beim späteren Absteiger aus Pritzwalk). Der Absteiger aus der Brandenburg-Liga, SV Grün-Weiß Brieselang, ist mit Sicherheit stärker als die Tabelle zu diesem Zeitpunkt aussagt.


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