Trotz haushoher Überlegenheit musste Gastgeber FC Schwedt in der Fußball-Landesliga bis eine Viertelstunde vor Schluss um die drei Punkte gegen die SG Michendorf bangen. Erst Philipp Ulrichs vierter Saisontreffer zum 2:0-Endstand entschied das Match.


MOZ / Foto: Carola Voigt

Wären die Platzherren mit 3:0 oder gar 4:0 in die Pause gegangen, hätte dies dem Spielverlauf und dem Anteil an Großchancen in den ersten 45 Minuten auch entsprochen. Doch ein solches Ruhekissen hatten sich die Oderstädter nicht geschaffen, weil sie zum Teil hundertprozentige Möglichkeiten ausließen - so durch Manuel Fuchs, als er sich am Strafraum schön um seinen Gegenspieler drehte, beim Abschluss aber Keeper Alexander Kroop noch die Fingerspitzen an den Ball bekam (22.). Noch freier kam Michal Adamczak, in vielen Szenen Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld, fünf Minuten vor dem Seitenwechsel ebenfalls aus 16 Metern zum Abschluss, aber der Ball verfehlte um Zentimeter das Gehäuse.

Nach exakt zehn Minuten hatte Marcin Lapinski eine Flanke von Fuchs noch mit den "Haarspitzen" verlängert und so für das 1:0 zur Pause gesorgt. Sven Lenz, der nach wie vor den verletzten Bartosz Klonowski im FCS-Tor vertritt, hatte dagegen einen weitgehend geruhsamen Nachmittag, musste lediglich bei einer Eingabe vom linken Flügel eingreifen.

Natürlich konnte es vor Wiederbeginn bei den Platzherren nur ein Thema geben: die Chancenverwertung! Und andererseits durfte auch die Konzentration in der Dreier-Abwehrkette, in der Nico Hubich und Stephan Liermann diesmal fehlten, nicht nachlassen. Ulrich per 25-Meter-Freistoß (48.) und Fuchs mit einem letztlich missratenen Heber-Versuch (50.) deuteten aber an, dass man sich keinesfalls auf das Lotteriespiel "Ergebnis-Halten" einlassen wollte. Eine Fuchs-Flanke traf Adamczak per Kopf nicht voll (56.). Dann aber erwachten plötzlich die Michendorfer. Zunächst fand Patrick Doberitz bei seinem Distanzschuss Richtung Dreiangel Schlussmann Lenz auf dem Posten (64.), nur Sekunden später besaß Felix von Manowsky die nächste Gäste-Möglichkeit. Ein Bruch im Spiel der Platzherren war für etwa zehn Minuten unübersehbar. Bei Marcin Lapinskis Konter ging es endlich wieder in die andere Richtung, aber zwei Mitspieler verpassten seine Eingabe (69.). Der eingewechselte Pawel Iskra setzte einen spektakulären Fallrückzieher um einen Meter am Tor vorbei (72.), Adamczak zog per Dropkick aus 22 Metern ab, aber Kroop parierte (74.).

Machtlos war der Keeper allerdings in der nächsten Szene: Ulrich, der vor dieser Partie für alle drei bisherigen Schwedter Saisontreffer gesorgt hatte, drosch das Leder aus 30 Metern unhaltbar ins rechte untere Eck (2:0/76.). Nur noch einmal mussten die gut 50 Heim-Fans durchschnaufen, als Thorsten Haubner frei vor Lenz auftauchte, aber das Gehäuse verfehlte (82.). Dann war der makellose Saisonstart mit neun Punkten aus drei Partien unter Dach und Fach. "Wir müssen den Sack natürlich schon vor der Pause zumachen", monierte Coach Marcus Erben, war mit dem Endstand und dem eroberten zweiten Rang dann aber trotzdem sehr einverstanden. Es folgt das Gastspiel bei den Premnitzer Chemikern, die beim SV Babelsberg II jetzt ihre ersten Zähler verbuchten.

Schwedt: Lenz, Kargol, Tomasz Lapinski, Tarasewicz, Adamczak, Lemke, Fuchs (61. Iskra), Pohlmann, Liermann (90. Glubs), Marcin Lapinski (80. Büchner), Ulrich




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