Zur Pause 2:0 geführt, die letzten zehn Minuten in Überzahl gespielt – und doch in der Schlussminute den 2:2-Ausgleich kassiert.


JÖRG MATTHIES (MOZ)

Das Remis zum Auftakt der Fußball-Landesliga bei Schwarz-Rot Neustadt fühlt sich für den FC Schwedt irgendwie wie eine Niederlage an. So ist Fußball.

Ein starker Diagonalpass von Nico Hubich auf Manuel Fuchs, dessen Querflanke Michal Adam-­ czak volley knapp übers Tor setzte – das war der verheißungsvolle Gäste-Start (5.). Nach FCS-Balleroberung an der Mittellinie passte Marcin Lapinski quer zu Bartosz Latuszek – dessen Pass in die Schnittstelle legte sich Manuel Fuchs etwas zu weit vor (11.). Der unermüdlich rackernde Latuszek spielte einen Ball entlang der Außenlinie zu Fuchs, dessen Eingabe nahm Adamczak direkt, doch Keeper Johannes Wilke war mit den Fingerspitzen noch am Ball (19.). Auf der Gegenseite entstanden gefährliche Aktionen nur nach Fehlpässen.

Das Spiel war fortan von zum Teil heftigen Zweikämpfen und Nickligkeiten entfernt vom Ball geprägt. Hubich wurde nach einem maßgerechten Ball von Radoslaw Stasiak nahe der linken Grundlinie zu Boden gerungen. Den fälligen Freistoß schlug Latuszek auf den einlaufenden Lapinski. Kopfball – 0:1 (28.). Die Gastgeber schienen wenig geschockt und kurbelten ihre Angriffsbemühungen über Carlos Martins Pereira sowie Tarik Wenzel an. Klare Torchancen blieben aber beiderseits Mangelware. Als der Pausentee schon bereitet war, passte Latuszek zentral zu Stasiak, der von der Mittellinie bis in den Strafraum stürmte und uneigennützig zu Lapinski quer legte – 0:2 (44.).

Mit Beginn der zweiten Hälfte wurde der Wind (in Neustadts Angriffsrichtung) stärker. Dennoch besaß der Gast die erste Großchance, als erneut Latuszek in den Lauf von Lapinski passte, der ließ noch zwei Abwehrspieler aussteigen, blieb jedoch an Wilke hängen (46.). Das wäre wohl der K.o.-Schlag gewesen. Die Gastgeber waren weiter hauptsächlich bei Standards gefährlich. Die FCS-Abwehr stand tief – zu tief!? Freistöße von Martin Otto (50.) und Marty Müller (54., 57.) wurden von Keeper Bartosz Klonowski oder von Abwehrbeinen sicher entschärft. Nach unnötigem Fuchs-Ballverlust gab es erneut Freistoß. Stephan Wolfert fälschte ihn zum 1:2 ins Tor ab (70.).

Die Oderstädter bemühten sich wieder mehr um Entlastung. Nach Neustädter Freistoß spielte Stephan Liermann den Ball präzise aus der Abwehr zum eingewechselten Marcel Freitag. Dessen Pass in den Lauf nahm Lapinski auf und wurde vom herauseilenden Wilke „notgebremst“ – „Rot“ für den Torsteher (80.). Überraschend setzte Neustadt in Unterzahl noch einmal Kräfte frei. Zwei Freistöße wurden gerade noch entschärft, den nächsten brachte Otto vor das FCS-Gehäuse: Inmitten einer Spielertraube köpfte der nicht gerade groß gewachsene Pereira den Ball unbedrängt ins Tor – 2:2 (90.). Das kurze Aufbäumen in der Nachspielzeit brachte den Schwedtern keinen Erfolg mehr.

„Gegen zweikampfstarke, mitunter überharte Gastgeber schafften wir es leider nicht, ein gutes 2:0 zur Halbzeit zu verteidigen. Zwei Standards brachten den Ausgleich. Unglücklich“, kommentierte FCS-Coach Uwe Zenk. „Wir müssen uns natürlich hinterfragen, warum wir nicht konsequent und zielstrebig auf ein drittes Tor gegangen sind.“

FC Schwedt: Bartosz Klonowski – Stephan Liermann, Lukasz Kargol, Radoslaw Stasiak, Michal Adamczak, Manuel Fuchs (79. Marcel Freitag), Patrick Büchner (Eshagh Bayani), Matthias Liermann, Nico Hubich, Bartosz Latuszek, Marcin Lapinski


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