Der FC Schwedt hat mit einer 1:2 Heimniederlage die Chance vertan, auf Platz 3 zu klettern


MOZ / Fotos: C.Voigt

Mit ihrer tatsächlich einzigen hochkarätigen Möglichkeit des zweiten Spielabschnitts, zudem noch leichtfertig durch die Platzherren initiiert, schafften die Potsdamer einen letztlich vielleicht selbst nicht mehr für möglich gehaltenen Auswärtssieg: Stephan Liermann schenkte an der Seitenlinie den Ball her, Torwart Bartosz Klonowski lief etwas unmotiviert aus seinem Kasten, hatte aber zunächst Glück, dass Christoph Brandt aus spitzem Winkel nur den Pfosten des verwaisten Tores traf. Doch den zurückspringenden Ball setzte Maximilian Hoffmann zum 1:2 in die Maschen (86.).
„So ist das eben, wenn man zuvor seine eigenen Dinger nicht nutzt“, resümierte ernüchtert FCS-Coach Marcus Erben, der nach dem Abpfiff zum wiederholten Mal davon sprechen musste, dass die „Leistung zu wenig für die eigenen Ansprüche des Teams“ war.
In der Tat lieferten die Oderstädter vor allem in der ersten Halbzeit mehrfach Anlass zum Kopfschütteln auf der (auch wetterbedingt) spärlich besetzten Zuschauer-Tribüne: Wie viele „Stockfehler“, wie viele Ballverluste und Abspielfehler da unterliefen, machte schon ziemlich fassungslos und war beileibe nicht (nur) auf den Platz zu schieben. Und die Gäste zeigten von Beginn an, dass sie mit intensivem Pressing die Verunsicherung bei den Platzherren im Spielaufbau nutzen wollen.
Als die Schwedter wieder einmal schlecht aus der Defensive heraus spielten, kam der Ball zu Stephan Zenthöfer, nach dessen 20-Meter-Schuss Keeper Klo-­nowski auch noch wegrutschte und so ganz schlecht aussah bei der verunglückten Abwehr eines wahrlich nicht allzu gefährlichen Schusses (0:1/15.).
Immer wieder wirbelte vor allem der kleine Robin Pfeifer die FCS-Abwehr durcheinander. Als er fast über das halbe Feld bis hin zur Grundlinie dribbelte und einen Rückpass zu Thomas Wisniowski brachte, bügelte der Oderstadt-Schlussmann nur zwei Minuten nach seinem Patzer diesen mit großartigem Reflex gleich wieder aus (17.). In der Schwedter Offensive gab es ansererseits kaum etwas Präzises, nichts Gefährliches. Man konnten deshalb in der 21. Minute schon eher die Floskel vom „wie aus heiterem Himmel“ benutzen, als Schiedsrichterin Laura Bäcker plötzlich zum Anstoß zeigte – Lukasz Kargol hatte endlich einmal eine schöne Flanke fast von der Eckfahne an den Torraum gebracht, wo sich Pawel Iskra hochschraubte und via Innenpfosten sehr sehenswert per Kopf ausglich. Der Treffer blieb zunächst nur ein Strohfeuer – es dauerte leider bis in die Nachspielzeit des ersten Durchgangs, ehe Michal Adamczaks Schlenzer knapp über den Dreiangel wieder als Chance Eingang ins Notizbuch finden konnte.
Nach Wiederanpfiff aber schien es allemal so, dass die Platzherren begriffen hatten: Hier wird es kein vorfristiges Ostergeschenk geben, es sind unweigerlich mehr eigene Anstrengungen nötig. Kargols Schuss nach einem Sololauf lag zunächst etwas zu hoch (48.), dann bereitete Manuel Fuchs per Dribbling bis zur Grundlinie eine Doppelchance vor, die Iskra und Marcin Lapinski aber liegenließen (52.). Eine Minute später traf Lapinski das Außensetz. Dann tankte sich abermals Fuchs über links durch, Adamczaks Schussversuch verfehlte das Gehäuse knapp, weil auch Marcin Lapinski drei Meter vor der Torlinie nicht mehr an den Ball kam (57.). Das waren die nötigen Akzente der Platzherren, die zwei Einwechsler mit einer sehenswerten Aktion fortsetzten: Philipp Ulrich brachte einen Freistoß in den Strafraum, den Grzegorz Tarasewicz mit dem Kopf an die Lattenoberkante verlängerte – Pech (69.). Dann senkte sich noch ein Tarasewicz-Versuch knapp über dem Querbalken (71.). Es folgte der eingangs geschilderte 1:2-Schock. Doch auch danach war mindestens der Ausgleich noch drin: Tarasewicz bekam das Leder zehn Meter frei vor dem Gehäuse, doch sein Abschluss hatte weder Wucht noch Präzision – Keeper Florian Müller fing den Ball sicher. Ein letzter Kopfball von Nico Hubich am langen Pfosten fand auch nicht mehr den Weg ins Tor – der Gastgeber stand mit leeren Händen da.

Die Premnitzer Niederlage gegen den RSV Eintracht war nicht zur Verbesserung auf Platz 3 genutzt worden. Am Sonnabend reist nun der derzeit zweitplatzierte Staffelmitfavorit Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf an.


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